Müllers Kabinett

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Samstag 10.8.24 - der off-day

Den heutigen Tag werde ich zur Strukturierung nutzen - als Erstes bringe ich das Hinterrad zum DHL Shop in der dörflichen Tankstelle. Entgegen den Unkenrufen der Campingplatz Rezeption ist sie trotz der Schlammflut bei den Unwettern letzte Woche inzwischen wieder in Betrieb. Allerdings möchte DHL dem Betreiber der Tankstelle kein Geld in die Hand geben. Ich hätte vorher online eine Paketmarke kaufen sollen.

Also gondle ich wieder zum Campingplatz. Den Karton mit dem Hinterrad konnte ich in der Tanke stehen lassen. Im zweiten Anlauf mit einem QR-Code auf dem handy klappt’s dann. Ich hoffe, ich treff mein Hinterrad in Dortmund wenn ich wieder heim komme.

Ein paar Einkäufe im Dorfladen sollen mich am Wochenende vor dem Verhungern bewahren. Man stelle sich vor: der Tegut in Geiselwerder stand vor ein paar Jahren vor der Schließung und wurde nur durch das ehrenamtliche Engagement der ansässigen Bevölkerung gerettet. Kann ich nicht verstehen - der halbe Ort ist Campingplatz und bei meinem Einkauf stapelte sich die Kassenschlange ein mal der Länge nach durch den Laden. Der Ort selbst ist nicht wirklich winzig.

Für mein Kettenproblem habe ich mir eine Lösung einfallen lassen - gut, das auf dieser Welt an jeder Ecke Drahtkleiderbügel gibt - ich habe einem beim Müll des Campingplatzes gefunden und mit ihm einen Bügel gebogen der die Kette recht gut daran hindert, sich um das vordere Zahnrad zu wickeln wenn ihm danach ist. Es macht zwar lustige Geräusche, aber so kann ich mich trauen, das Rad auch mit Motorunterstützung zu fahren.

hier war die Wiese anscheinend interessanter für die Kamera. Etwas Unscharf erkennt man den Drahtbügel der die Kette davon abhält, sich auf das Zahnrad aufzuwickeln

Eigentlich hatte ich für heute eine Probefahrt mit dem neuen Setting angesetzt, aber ich musste dringend einen Mittagsschlaf machen. Die Disko gestern Abend hatte mich eine ganze Weile vom Pennen abgehalten. ich hoffe, sie machen heute Abend nicht schon wieder so was Lustiges.

So wurde die Erprobung der neuen Schaltung auf Morgen verschoben - das Ergebnis wird darüber entscheiden wie ich die für die Reise verbleibende Zeit sinnvoll nutzen werde. Vielleicht habe ich mich auch so entschieden weil ich mich davor fürchte das mein Plan nicht funktioniert, aber, nun, ja…

Campingplatzidylle

Ein bisschen nett vor dem Fahrradwohnwagen im Schatten zu sitzen und das Leben auf dem Campingplatz auf mich einwirken lassen kann ja auch mal schön sein. Die Leute vor dem Wohnwagen in meinem Rücken unterhalten sich mit anderen Campern über die immer häufigeren Unwetter hier in der Gegend. Auf einem anderen Campingplatz müssen sich nach einem Platzregen Szenen abgespielt haben in denen Menschen in ihrem Wohnwagen vom Wasser eingeschlossen waren oder auch mit dem Wohnwagen weg gespült wurden. Die Gruppe überlegt laut ob es noch eine so gute Idee ist, an der Weser einen Dauercamping-Platz zu mieten. Immerhin seien für die kommende Woche schon wieder Unwetter angesagt.

Wenn ich bedenke das viele Campingplätze direkt an Flüssen angelegt sind und das gerade die Plätze für die mit Zelt Reisenden und ‚nur eine Nacht Bleiber‘ sich meist an der niedrigsten Stelle solcher Plätze befinden, frage ich mich, anlässlich welcher Wetterlage ich wohl mit meinem Velostudio weg geschwemmt werde.

endlich mal stilvolles Essen: angekokelte Bratkartoffeln mit veganem Cordon Bleu - darin bin ich unübertroffen!