Müllers Kabinett

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Samstag, 24.8.24 - zurück Richtung Dortmund

Nach einem entspannten Aufbruch Richtung Heimat gab es nur wenige Meter später ein dämliches Erwachen. Der erst vor vier Tagen eingebaute Controller zickt rum - das Ding erkennt nicht mehr wenn sich die Pedalen drehen. Es gibt also keine Unterstützung mehr beim Pedalieren. Dafür möchte mein Fahrrad von selber weg fahren wenn es steht. Geile Sache - Technik überrascht doch immer wieder!

Bei Ütteroda überprüfe ich noch mal die Verkabelung des Controllers - es könnte schöner nicht sein. Vermutlich hat das Modul bei den Außentemperaturen Probleme mit der Wärmeabfuhr. Ich mache meinen weiteren Weg mit Handgas-Unterstützung. Die Sonneneinstrahlung ist heute enorm und die Temperaturen auch. Ohne den Motor würde ich wahrscheinlich einfach aus dem Sattel kippen.

Landschaftlich schön gelegen kam ich nach einer abartig langen Gefällestrecke bei Creuzburg über die Werra. Direkt an der Brücke über den Fluss liegt eine alte evangelische Kirche und natürlich die Creuzburg.

Insgesamt habe ich heute vier Liter Wasser konsumiert - und offensichtlich alles ausgeschwitzt. Die Gegend ist, wenig überraschend, von deutlicher Hügeligkeit geprägt - eben Frau-Holle-Land! Ich hatte ordentlich in die Pedale zu treten.

Mein Weg endete heute um halb fünf an der alten B7 - sie ist jetzt sich selbst überlassen und zur Hälfte überwachsen. Ganz in der Nähe meines Nachtlagers schreitet die Legalisierung von marihuana anscheinend mit großen Schritten voran.

Das Velostudio habe ich mit dem Rücken zur Sonne abgestellt - so sind die leistungsstärksten Solarzellen optimal ausgerichtet um die Batterien nachzuladen. Wegen der immer noch brennenden Hitze/Sonneneinstrahlung habe ich mir aus den Zusatz-Solarzellen ein Vordach gebastelt um irgendwie im Schatten sitzen zu können - es war nötig!

Eigentlich kein optimaler Ort für eine Übernachtung - denn ich bin zwischen der B7 und der Autobahn eingeklemmt, aber das stört nicht wirklich. Die Strecke an der ich mein Nachtlager aufgeschlagen habe ich recht eng von Radfahrern frequentiert - wir grüßen uns freundlich und mir wurde öfters eine gute Nacht und guten Appetit gewünscht. Nicht, da ich sie vermissen würde, aber eigentlich bekomme ich in solchen Situationen eher misstrauische Blicke geboten.

Kurz vor Mitternacht gab es dann kräftigen Wind und Regen zusammen mit ordentlich Blitz und Donner. Ich habe das erste mal darüber nachgedacht ob ich mich durch das Alublech-Kästchen auch in einem faradayischen Käfig befinde…