Hallo Liebe Verfolger! Vor der Abreise wurde es dann doch noch mal etwas trubelig.
Mit Taschen packen und den Durchblick bekommen was ich nun mit nehmen sollte und was nicht (ich habe mit Sicherheit das Falsche und davon mit Sicherheit zu viel dabei) bin ich dann doch etwas spät ins Bett gekommen um heute Morgen nach drei Stunden erfrischendem Schlaf die Klamotten an das Rad zu hängen und mich in Richtung Bahnhof auf den Weg zu machen. Über meine Reisebegleiter und ihren Zweck während meiner Reise werde ich ich in den kommenden vier Wochen sicherlich dezidiert auslassen.
Das Orca eingehängt im Radständer des IC
Der Zug hat gerade Enschede passiert und in mir keimt der Verdacht das Teile meines Gepäcks nur dafür mitgenommen wurden um den Fitness-Faktor meiner Tour zu erhöhen. Ich kam mir auf dem Weg zum Dortmunder Bahnhof jedenfalls vor wie ein Möbelspediteur.
Ich muss bei Gelegenheit die Federung härter einstellen - die Karre schwimmt bei der aktuellen Beladung auf der Straße wie ein New Yorker Privattaxi auf dem Weg zum Kennedy Airport... Zum Umsteigen an den Bahnhöfen muss ich für mich schon eher geriatrische Umsteigezeiten rechnen. Ich kann das beladene Fahrrad
nicht heben (das könnte vielleicht nur der Hulk...). Also heisst es bei jeder Treppe für mich: Taschen ab, runter oder hoch tragen und dann das Rad hinterher tragen - Taschen wieder dran und weiter.
In Dortmund kann man sich mit einem Helferlein verabreden das einen durch die Katakomben des Bahnhofs zu einem alten Lastenaufzug führt.
In Osnabrück - ja, Ihr lest richtig: Osnabrück liegt von Dortmund aus auf dem direkten Weg nach Amsterdam - durfte ich lustig über Treppen schleppen. Da das ein Kreuzungsbahnhof ist gibt es auf jedem Bahnsteig eine separate Treppe pro Gleis- die hatten anscheinend keine Lust, für
jede der Treppen einen Aufzug zu installieren...
Der Grund warum ich über Osnabrück fuhr liegt darin das ich eine Garantie brauchte das ich mit meinem Rad auch mit genommen werde. Reservierung für Fahrräder sind nur für den IC zu bekommen. Die Verbindung nach Amsterdam währe mit der Regionalbahn genau so schnell gewesen und auch dort gibt es die Möglichkeit, ein Fahrrad mit zu nehmen. Die Garantie gibt es aber nicht. Wenn also eine Regionalbahn kommt die schon voller Leute oder Fahrräder ist, muss man auf die nächste Bahn warten (oder die nächste, oder die nächste, u.s.w.) Da Rad lässt sich im Zug recht gut verstauen - ich konnte mein Schiff in einer stehenden Position befestigen so das es nicht zu viel Platz verbrauchte.
Müllers internationale Möbeltransporte in Amsterdam
Die Ankunft in Amsterdam war ein wenig wie ein Kulturschock: Die Rolltreppen funktionieren überall, alles ist gut ausgeschildert und natürlich gibt es diese unglaublichen Radspuren die überall in der Stadt den Straßen wie eine Atobahn für Radfahrer folgen.
Auf diese Art wurde mein Weg zu André und Marcel, meinen Gastgebern für eine Nacht ein ganz anderes Erlebnis als die Asterei zum Dortmunder Bahnhof.