lauscha

Die Kugelfabrik

Seit über hundert Jahren werden in Lauscha Christbaumkugeln hergestellt. Nach wie vor werden in Heimarbeit Kugeln geblasen, verspiegelt und bemalt. Der Standard dieser Arbeiten ist hoch und der so hergestellte Schmuck hat so seinen Preis.

Es gab auch maschinelle Produktionen für Schmuck. Die Kugeln waren etwas dickwandiger und schwerer, aber dafür billiger - eben Produkte für den Massenmarkt. Die Konkurrenz auf dem Massenmarkt ist groß, was die Hersteller zu Veränderungen trieb.

Ich habe schon lange keinen Ort mehr gesehen an dem von jetzt auf gleich alles stehen und liegen gelassen wurde, so wie bei der Kugelfabrik in einem Wohngebiet. Drum herum adrette Häuschen, schön sauber herausgeputzt und direkt daneben ein Haus bei dem das Dach langsam einstürzt und die Zeit stehen geblieben ist.

Überall Kartons mit Kugel-Rohlingen, fertigen Kugeln und Baumspitzen, es riecht nach Chemikalien und Farbe - so als wenn gleich alle Mitarbeite aus der Pause zurück kämen und weiter machen würden. Wenn nicht das Dach so langsam einstürzen würde während die Feuchtigkeit den Wänden den Rest gibt. Komisch, das niemand die Materialien geborgen hat - allein das noch unverarbeitete Glas hat ziemlichen Wert. So wie’s aussieht wird das Zeug aber einfach weiter da rum liegen bis der Bau komplett in sich zusammen gesackt ist.

Draußen scheint die Sonne und die Welt tut als wenn es diesen Ort gar nicht gäbe - eben ein Lost Place…

Eine Ausstellung und ein Workshop

Nach meiner Ankunft in Lauscha habe ich die Ausstellungswände mit Bildern bestückt. Mit gebracht hatte ich die Projektionsarbeiten, die Lesbos-Serie und die ‘Kleinen Müllers für alle Gelegenheiten’ - auch als Bild des Tages bei Pictrs und Instagram zu sehen. Sagen wir mal so: die Wandfläche ist gut ausgenutzt ;)

Vergangenen Mittwoch war die offizielle Vernissage. Schön mit Plakat, frugalem Buffet und netten Gästen. Es wurde viel gerätselt welche der kleinen Motive in Lauscha sind und welche nicht. Bis zum Mittwoch, den 12.6. werden die Sachen hängen bleiben - dann werden die Arbeiten gehängt die während meines Aufenthalts in Lauscha entstanden sind.

Mittwoch den 12.6. werde ich um 19:00 einen Bildvortrag über meinen Aufenthalt auf Lesbos halten. Alle sind herzlich eingeladen.

Gestern war der Workshop ‘sei ein Tier’ bei dem wir mit Projektion experimentierten. etwa 15 Personen haben teil genommen - in ziemlich lockerer Atmosphäre. Hier ist eine kleine Auswahl der entstandenen Bilder