Keine Ahnung wer die zynische Idee hatte, den Campingplatz in
Portknockie direkt ans Meer zu bauen - für mich hiess es jedenfalls
gleich nach dem Aufbruch mit dem Rad: Berg hochschieben! Gut, wenn
gerade keiner guckt... In Buckie habe ich festgestellt das ich vergessen hatte meine
Wasserflasche aufzufüllen. Ich machte bei einer Fish 'n Chips / Kaffee- Bude halt und fragte die Dame hinter er Theke ob ich meine Flasche auf
der Toilette auffüllen könne. An sich kein Problem, wenn nur nicht die
Wasserhähne so dicht am Waschbecken montiert währen. Ich kam nicht
dazu mir einen Trick zu überlegen wie ich das Wasser in die Flasche
bekäme, denn da guing die Toilettentür auf und der Chef des Hauses
stand in der Tür: 'gib mal her, ich mach dir da Wasser rein!' - und
füllte mir die Flasche in der Küche auf - super! Da habe ich dann noch gleich nen Kaffee genommen. Der Laden war in der
Mitte geteilt - eine Hälfte Imbissbude, eine Hälfte Kaffee - auch der
Kaffee-Seite saß ich dann mit ein paar Damen aus dem Dorf zusammen die
alle mit der weiblichen Bedienung bekannt zu sein schienen und sorgte
als einziger Kerl im Fester für Irritationen bei den Passanten. Ist
übrigens ein guter Tipp für alle die in den mittleren und kleineren
Städten Schottlands mal allein unter Frauen sein wollen - einfach in
ein Café gehen - da sind garantiert keine anderen Männer. Der Weg folgte noch eine ganze weile lang, soweit das ging, der alten
Bahnlinie. Es ging sogar über eine alte Stahlbrücke - die aber schon
sehr im Gehen begriffen ist. Da müsste wohl mehr als ein Eimerchen
Farbe her um auch weiterhin Fahrräder darüber fahren zu lassen. In Elgin habe ich Mittag gegessen - dieses mal gab es einen Traum aus
Pfannkuchen mit Schokoladensauce und Vanilleeis. Das Netbook hatte
einen Starbucks entdeckt. Zu sehen war davon nichts außer dem
Netzwerk. Endlich konnte ich die Beiträge der letzten Tage verschicken. Von da aus ging es durch die Felder bis nach Kinloss. Dort gibt es
einen immer noch in betrieb befindlichen Friedhof der sich auf dem
Gelände eines alten christlichen Klosters befindet das inzwischen
weitgehend eingestürzt bzw. abgetragen ist. Das Kloster bzw. sein
Personal ist während der Aufbauzeit oder dem Mittelalter wegen
ungebührlichem Betragens seiner Mitglieder und auch schon mal dem
einen oder anderen Mord beim Vatikan schlecht aufgefallen. Inzwischen
ist von alldem nicht mehr allzuviel übrig. Jetzt bin ich auf dem Campingplatz in der Nähe von Kinloss und
untersuche meine Optionen. Wenn ich morgen Inverness erreiche blieben
mir noch sechs Tage um den nördlichsten Punkt der von der Bahn
angefahren wird - Thurso - zu erreichen. Die offizielle Route folgt
einer Nebenstraße durch's Festland - auch wenn ich es gerne würd macht
es wenig Sinn an der Nordseeküste zu bleiben weil die einzige Straße
die an der Seite Schottlands nach Norden führt, eine Autobahn ist... Ichhabe meine Tagesleistung auf der Rote abgemessen - es sollte mir
tatsächlich möglich sein die Route in fünf Tagen zu schaffen - selbst
wenn ich trödle. Bei meinen Planungen schauten mir die Hühner des Campingplatzes
interessiert zu...