Burg

26.07.2015 - sechster Tag - von kurz vor Burg bis Brandenburg: 63 Kilometer

Die Nacht war regnerisch, windig und ziemlich kühl - mein Standort war irgendwie ungeschcikt gewählt da die Fichten sich ordenbtlich im Wind hin und her gebogen haben. Zum Glück haben sie mein Zelt nur mit reichlich Tannenzapfen und nich mit Schlimmerem beworfen. Ich hätte aber auch keinen schlaueren Standort finden können - es gibt in der Gegend entweder Fichtenwald oder nichts - und im freien Feld währe bei den Windverhältnissen mindestens genau so dämlich gewesen, außerdem hätte man das Zelt in der flachen Landschaft meilenweit gesehen.

Sieben Uhr morgens wurde ich vom Meckern der Spechte wach - sie hatten mich als Fremdkörper entdeckt. Um ihnen zu beweisen das ich auf das Gezeter hin tatsächlich verschwinde packte ich meine Sachen aufs Rad und machte mich auf den Weg nach Brandenburg. Die ganze Gegend schlief noch. Ich hoffte das ich in Burg ein Frühstück finden würde - als ich eine Stunde später dort eintrudelte konnte ich feststellen das da noch alles schläft - also weiter Richtung Genthin...

Auch in der Gegend von Burg und Genthin ist die B1 weitgehend als Allee angelegt.

Auf der Strecke lagen reichlich Aststücke, Tannenzapfen und andere Dinge die Bäume schon mal fallen lassen können - anscheinend war das heute Nacht ein ziemlicher Sturm. Kurz vor Genthin hbe ich in einem Dorf ein Storchennest mit jungen Störchen gesehen - die haben den Sturm ganz gut überstanden. Sie sahen so derartig aus dem Ei gepellt aus das ich im ersten Moment dachte sie seien aus Plastik - bis einer von ihnen seinen Kopf drehte...

Junge Störche kurz von Gentin

Erst in Gentin sollte ich wirklich was zu Essen finden. Zuvor hatte ich in dem Ort aber noch einen Begegnung mit einer anderen Radreisenden die als Transportvariante gewählt hatte, ihre Sachen in einer Alukiste auf einem Anhänger zu transportieren. Wir fachsimpelten ein bisschen über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Transportarten und über die zu fahrenden Strecken - sie war auf dem Weg nach Hamburg. Das besagte Frühstück war dann eine Mischung aus übrig gebliebenem Wurstbrötchen vom Morgenverkauf und einem Stückchen Kuchen in einer Bäckerei in Gentin - guten Kaffee gabs da auch.

Der Marktplatz von Gentin leidet hier unter einer leichten Laola-Welle - das kann mein Reisebegleiter nicht besser rechnen...

Frisch zu Kräften gekommen machte ich mich auf den Weg nach Brandenburg wo man mich eigentlich schon seit Tagen erwartete. Rechts und links der Strecke tauchten immer mehr oder minder große Gewässer auf und der Boden war jetzt deutlich sandig - weit konnte es nicht mehr sein.

Kurz vor Brandenburg - es gibt jetzt viel Gewässer

In Brandenburg selbst gab es einen interessanten Wechsel zwischen Betonplatten-Wegen und Kopfsteinpflaster - ja nachdem wie historisch der gefahrene Abschnitt gerade war. Außerdem hat Brandenburg eine Schmalspur-Straßenbahn mit derartig breiten Rinnen in der Spur das da auch locker ein Mountainbike-Reifen drin verschwinden kann - da war besondere Obacht geboten.

Im alten Zentrum von Brandenburg kam ich an einer Kirche vorbei die mich irgendwie doch sehr an Bremen erinnerte. Ich muss noch raus kriegen wie die heisst und wer der Herr neben dem Portal ist.

Von hier aus war es nur noch ein kurzer Weg nach Kleinkreuz, meinem heutigen Reiseziel und Verschnaufpunkt für die nächsten zwei Tage.
 Um zwei Uhr Nachmittags hatte ich es endlich da hin geschafft. Ich war froh jetzt mal meinen Beinen etwas Erholung geben zu können.

Hier eine kleine Galerie von meiner Ankunft - wie zerfleddert ich in der Einfahrt aussehe, Mein Zelt im Garten und wir abends beim Lagerfeuer. Es gab eine Menge zu Quatschen und wir sind erst spät ins Bett gekommen...