rheintal

15.8. - Warum ist es am Rhein so laut?

Drei Tage habe ich jetzt um nach Hause zu kommen - 310 Kilometer Strecke warten auf mich. Das sollte in drei Tagen zu schaffen sein.
Morgens noch ein entspanntes Frühstück unter Freunden - so entspannt das ich mich so gegen 12 erst auf’s Rad setzte und aufbrach. Heute fahre ich bis 19:00 und gehe schön auf einen Campingplatz.
Taunus, das heisst: Steigungen. Aber da ich so irre gut im Training bin habe ich sie natürlich mit Leichtigkeit überwunden und schon bald kamen die ersten Zeichen das es Richtung Heimat geht - immer schön Richtung Köln halten. Heute gibt es Wege die parallel zur Autobahn verlaufen…

offensichtlich auf dem Weg nach Hause...


Nach knapp 30 Kilometern traf ich bei Mainz auf den Rhein - für die nächsten rund 200 Kilometer würde ich entlang diese Flusses fahren. Eine Mischung aus Wirtschaftswegen, Uferpromenaden und neu angelegten Radwegen bildet eine Strecke die den gesamten Rhein entlang führt. Die meiste Zeit völlig ohne Steigungen sehr angenehm zu fahren, was man auch an den zahlreichen anderen Radfahrern merkt. Manchmal gibt es ziemliches Gedrängel weil das Wetter natürlich auch die Spaziergänger raus lockt.

der zerstörte Brückenkopf der Hindenburgh-Brücke

Die Ruine der Hindenburg-Brücke bei Rüdesheim war ein Foto wert. Sie wurde am Ende des zweiten Weltkriegs von den Deutschen gesprengt um das Vorrücken der Alliierten zu behindern. Dies Brücke wurde nie wieder aufgebaut weil nach dem Krieg neue Strecken entstanden die sie überflüssig machen.
Bei Rüdesheim bin ich mit der Fähre ‚Mary Roos‘ auf die andere Seite übergesetzt da kann man mal sehen was aus Schlagersängerinnen im Alter noch so werden kann…

eine Schlagersängerin auf Abwegen :-)

Mein Weg endete für mich in Oberwesel auf dem Campingplatz ‚Schönburg-Blick‘. Wie sich herausstellen sollte, eine echt gute Wahl: Man bekommt einen Duschenschlüssel und kann dort so Duschen wie man möchte - keine Marken nötig. Es gibt dort auch Waschmaschine und Trockner. Neben der Rezeption ist ein Bier- oder Weingarten mit Restauration zu netten Preisen und der Platz ist direkt am Rheinufer. Es gibt, wie auf eigentlich allen Campingpätzen eine Ecke für die Zelturlauber und dort hatten sich auch schon einige Leute aufgebaut. Dort war ein Pavillion mit Seitenwänden als Windschutz und Bierzeltgarnituren aufgebaut in die man sogar eine Kabeltrommel gezogen hatte - es gab Strom und nette, wettergeschützte Sitzgelegenheiten. Das ist echt sehr zuvorkommend.
In den Zelten waren mehrheitlich nette, kontaktfreudige Leute - ich verbrachte einen unverhofft netten Abend in lGesellschaft zweier Frauen die auf dem Jakobsweg pilgerten und zweier Jungs die mit einem gebrauchte gekauften Tandem auf dem Weg zum Bodensee waren.
Nicht zu vergessen der klare Himmel mit fast unverbauter Sicht auf die Milchstraße - das hätte ich am Rhein jetzt nicht erwartet.

freie Sicht auf die Milchstraße - etwas verwackelt...

Was ich nicht unerwähnt lassen sollte: das Rheintal ist eine Verkehrsader - und was für Eine! Auf beiden Seiten des Flusses verlaufen Straßen und Bahnstrecken die natürlich, wie der Fluss selbst, auch die ganze Nacht recht end getaktet befahren werden. Nut den Grillen zu lauschen und in den Himmel zu schauen wäre irgendwie schöner gewesen. Ich empfehle für Übernachtungen im Rheintal unbedingt Ohrenstöpsel im Gepäck.