Serengeti darf auch schmecken

André und Marcel hatten die Idee das wir am Abend zusammen essen gehen
könnten - Essen find ich ja immer toll...

Spass in der Serengeti

So sollte es ein Lokal in der Eerste van Swindenstraat 44, gleich um die Ecke sein - dem Serengeti. Dort ist der Name Programm - es gibt (süd-)afrikanische Küche mit, in unserem Fall, afrikanischem Bier zu, wenn man Glück hat, passendem Gesang von der Wirtin höchtpersönlich. Mir war es ja nicht vergönnt das zu erleben aber Marcel hat mir versichert das es toll ist.

Dinge, die man mit Kokosnuss-Schglaen machen kann…

Wer mal rein hören möchte findet hier eine Probe ihrer Sangeskunst.

Dafür hat sich die Wirtin anderweitig um uns bemüht - nach eingehendem Beratungsgespräch durften wir uns durch die Highlights der Speisekarte arbeiten und  dazu unser Bier aus Kokosnuss-Schalen trinken.

Dinge, die man mit Kokosnuss-Schalen machen kann / things you could do with coconut-shells

Wir haben da einen sehr schönen Abend verbracht der mich amanderen Morgen unerwartet unvertkatert aufstehen liess.

Es war der Morgen der kleinen Gepäck- Korrekturen. Ich hatte vergessen Dinge für Reparaturen einzupacken. So ging ich auf den Markt gleich um die Ecke und erstand Nähnadeln und Garn das härter als Stahl sein sollte (wie mir die Händlerin versicherte...)

Auf diesem Markt findet sich wirklich alles für jeden - sogar für die Reiher die beim Fischhändler anstanden...

Warten auf den Fisch

André hat nochein Mittagsmahl gezaubert - dann habe ich mich gegen 13:00 auf den Weg zum Hafen gemacht. Ich hatte ein bisschen Sorgen das ich zu spät ankomme und die Fähre ohne mich abfahren könnte. Der Weg zum Anleger war gut ausgebaut und ich habe es trotz eines starken Regenschauers und einer Baustelle die mich zu einer Umleitung zwang eine halbe Stunde vor der offiziellen ablegezeit zur Fähre geschafft. Die Frau von der Telefonhotline hatte recht: ich reihgte mich mit den Autos zusammen am Checkin-Schalter ein und anhand meines Ausweises wurde ich als Fahrgast identifiziert und bekam die Zugangskarten für meine Kabine und das Buffet ausgehändigt. Der Traum, ein Auto zu sein hielt exakt so lange an bis ich es die Rampe ins Schiff hoch geschafft hatte. Da wurde ich hastig zum Rand des Laderaums gewunken und durfte mein Rad dort an einem Haken festbinden.

Dann konnte ich in aller Ruhe mein Gepck von Deck 0 (ganz unten) nach Deck7 (deutlich weiter oben) hoch schleppen und meine Kabine suchen. Das Schiff war dann doch deutlich unübersichtlicher als ich es mir vorgestellt habe.

Endich in meiner Kabine angekommen habe ich mich erst mal meiner nassen Sachen entledigt und eine heiße Dusche genommen. Um der Kabine eine wohnlichere Note zu geben habe ich dann noch eine Wäscheleine gespannt um die nasse Kleidung zum Trocknen aufzuhängen.

Inzwischen hatte der Kapitän über Lautsprecher verkündet das wir später abladen würden da wegen des massiven Aufkommens von LKW der Ladevorgang etwas länger dauern würde. Ich machte mich daran das Schiff zu erkunden.

Der Speisesaal war noch nicht geöffnet - er trägt übrigens den Namen 'Seven Seas Restaurent' und befindet sich wider Erwarten auf Deck 6...

Man konnte auch nach draußen und die Landschaft am Sluisplein bestaunen - sie gab sich an dem Spätnachmittag ein wenig verschnupft.

Die 'Princess Seaways' ist eines dieser traditionell leicht angerosteten und mit reichlich ieblos aufgebrachter Farbe dekorierten Arbeitstiere die den Fährverkehr auf der Nordsee leisten. Arbeit ist für diese Schiffe kein Geheimniss - die darf jeder hören. Zum Beispiel im Speisesaal bei deutlichem Seegang wenn das Geschirr und die Deckenverkleidung im Chror vibrieren.

Ich hatte bei dem Zeitpunkt zu dem ich den Speiseraum aufsuchte einen Timingfehler gemacht und bekam vom Kellner einen Katzentisch mittem im Spiesesaal zugewiesen und nicht - wie ich mir insgeheim erhofft hatte - einen Fensterplatz.

Nun, ich nahm es sportlich und versuchte alles, was es am Buffet so gab an meinem Solo-Tisch ohne allzugroße Verwüstungen einzunehmen - der Seegang hat meine Tischsitten deutlich ruiniert, so das mein Platz nach meinem Mahl eigentlich nur noch verschrottet werden konnte.

Das Schiff strotz nur so von Menschen die entschlossen zu sein scheinen, sich so effizient wie möglich mit Alkohol abzufüllen - zur Untermalung dieses Plans werden an Bord alberne Bühnenshows und Karaoke angeboten. Ich habe mich stattdessen schön warm angezogen auf einer Bank in einer regengeschützten Ecke draußen niedergelassen bis ich mich reif für's Bett fühlte. Morgen würde ich endlich in England ankommen.

Meine Daten für die Schottlandreise

Ich habe es völlig versäumt meine Reisedaten mal bekannt zu geben - das soll sich jetzt ändern.

Also: Der Plan ist das ich am 25. Mai mit dem Rad nach Amsterdam gondel, dort bei Freunden übernachte und am 27 Mai Nachmittags die Nachtfähre nach Newcastle besteige.  Die nette Frau an der Hotline von DFDS-Seaways hat mit auf meine Frage, wie ich denn am schlausten mit meinem Drahtesel aufs Schiff komme gesagt, ich solle mich einfach so verhalten wie ein Auto, dann würde alles gut klappen. - Im Moment überlege ich mir noch den Autotyp den ich simulieren werde ;-)

Das Schiff wird mich am Morgens des 28. Mai in Newcastle an Land setzen und mich den Unwägbarkeiten des Linksverkehrs überlassen - um die Stadtgrenze zu erreichen muss ich mindestens 30 Kreisel, davon mehrere mehrspurige überwinden. Ich hoffe stark, das ich meinen Urlaub nicht unvermutet im Kreiselkrankenhaus von Newcastle verbringen muss sondern kurze Zeit später dem Nordseeküsten-Radwanderweg nach Norden gen Schottland folgen kann.

Ich habe hier mal eine Übersichtskarte mit dem Kurs eingefügt. Ich rechne damit das meine Reise in Thurso enden wird. von dort werde ich mit meinem Rad den Zug zurück nach Newcastle nehmen um dort am 26. Juni die Fähre zurück nach Amsterdam zu nehmen. Schliesslich wollen mich meine netten Kollegen ja am 28. Juni wieder am Arbeitsplatz begrüßen können - wahrscheinlich muss ich dann erst mal neu eingearbeitet werden...

Der offizielle Kurs nimmt an ein paar Stellen Abkürzungen und lässt dadurch Küstenabschnitte aus. Ich muss bis zur Reise herausfinden was es damit auf sich hat und ob es nicht reizvoller ist wenn ich an den Stellen nicht stattdessen die grün eingezeichneten Routen fahre.

Die Orte auf meinem Weg sind: 

Newcastle upon Tyne - North Shields - Whitley Bay - Blyth - Bedlington - Ashington - Amble - Seahouses - Berwick-upon-Tweet - Coldstream - Kelso - Melrose - Innerleithen - Newtongrange - Eskbank - (Eyemouth - Dunbar - North Berwick - Gullane - Cockenzie and Port Seton - Musselburgh) - Edinburgh - South Queensferry - Inverkeithing - Dunfermline - Kinross - ( Cowdenbeath - Kirkcaldy - Buckhaven - Leven -) - St Andrews - Dundee - Camustle - Arbroath - Montrose - Inverbervie - Stonehaven - Portlethen - Aberdeen - Dyce - Turriff - (Peterhead - Fraserburgh-) Bariff - Portsoy - Cullen - Buckie - Elgin - Kinloss - Forres - Naim - Inverness - Dingwall - Alness - Tain - Bonar Bridge - Lairg- (Dornoch - Golspie - Brora - Wick-) Thurso

Standesgemäß Reisen

Eine Fahrt durch Regen und Schlamm hat mir vor Augen geführt das der Vorbesitzer des Fahrrads eine unglückliche Wahl mit den Schutzblechen getroffen hat. Sie sind sehr schmal, wie für ein Rennrad. Das Liegerad ist aber eher auf breitem Fuß unterwegs. 

Ein ganz guter Weg, das Rad sicher auf den Kopf zu drehen ist eine Mülltonne. Auf ihr liegt das Rad stabil und befindet sich auf einer komfortablen Arbeitshöhe.

Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich eine angemessene 'Kühlerfigur' angebracht. Ich finde, auf Fernreisen ist so etwas notwendig. Ich habe mich für die Figur eines Schlafwandler-Schlumpfs entschieden.

Ich werde beim Fahren auf dem Liegerad immer mal wieder von Leuten gefragt ob ich in der Haltung auf dem Rad nicht einschlafen würde - ob das an meinen kleinen Augen liegt kann ich nicht sagen, aber ich finde das dieser Schlumpf dem Thema am besten gerecht wird.

30.03.2014: Schottland liegt bei Wuppertal

Inzwischen häufen sich die Warnungen von Freunden das Schottland doch recht gebirgig sei. Ob ich mir nicht ein bisschen viel vorgenommen hätte?

Ich weise wiederholt darauf hin das ich nicht durch das Hochland sondern entlang der Küste fahren wolle. Mit diesem Argument komme ich aber auch nicht durch - schließlich lauerten gerade in Schottland heimtückische Steilküsten die mir und meinem Fahrrad das Äußerste abverlangen würden.

Eine Übungsstrecke mit Steigungen musste her - am Ende sogar mit richtigen Bergen. Da kam mir ein Besuch in Wuppertal ganz recht. Ich denke, diese Stadt kommt mit den auf der Strecke liegenden Steigungen einer Simulation von Schottland am nächsten. Die 45 Kilometer einfache Strecke bietet mehrere Steigungen mit einem gesamt-Höhenunterschied von 550 Metern mit einem längeren Teilstück im Hochland von Witten.

Ich nutze die Gelegenheit, ein günstig erstandenes GPS-Gerät zu testen: ein inzwischen etwas in die Jahre gekommenes GARMIN 60CSx, das die Gelegenheit nutzte, die Trainingsstrecke für ich ein bisschen komplexer zu gestalten. 

Alles lief so weit ganz gut bis ich in das Tal von Wuppertal geriet. Ab dem Moment leitete mich das Garmin auf einer Schlangenlinie entlang der Hauptstrecke - in Wuppertal bedeutet dies, das man ständig bergauf und bergab fahren darf. Als mir der Fehler des Geräts auffiel ignorierte ich seine Anweisungen und fand den Hauptbahnhof anstelle von Pauls Appartement. 

Ich gab die Zieladresse neu in das Gerät ein und wurde - vermutlich als Rache - auf einer besonders hügeligen Strecke ans Ziel geführt - übrigens mit jeder Menge Einbahnstrassen, die ich entgegen der Fahrtrichtung nutzen sollte. Irgendwas an diesem Gadget funktioniert nicht richtig.

Der Rückweg in der Nacht bot mr noch mehr Abwechslung. Die Zick-Zack-Kommandos wurden zu einem festen Programmpunkt. Da ich meinen Weg nach Hause auch so kannte habe ich das Gerät ignoriert, es aber weiter werkeln lassen. Es lies auf dem Weg nach Witten keine Möglichkeit aus, mich in Sackgassen und auf Parkplätze dirigieren zu wollen. Das hat sich erst geändert als ich die Einstellungen am Gerät von 'optimale Strecke' auf 'beste Strecke' änderte. Ich sollte das mal weiter beobachten.

Auf meinen Rückweg testete ich die neue LED-Frontleuchte am Nabendynamo angeschlossen.

1.1.2014: Wie alles anfing...

Die Idee ist folgende: ich möchte eine Fotosafari entlang der Schottischen/Englischen Nordseeküste durchführen. Die Route wird entlang eines Abschnitts des Nordseeküsten-Radwanderweges verlaufen.

Aktuell befinde ich mich noch stark in den Vorbereitungen. Ein Gepäcktest hat inzwischen ergeben das das gute, alte Sparta-Hollandrad als fahrbarer Untersatz ausfällt - der Damenrad-Rahmen ist bei voller Beladung einfach zu verwindungsfreudig.

So bin ich auf das neue (alte) Gefährt gekommen das hier abgebildet ist. Ich hatte in früherer Zeit schon mal eine Liegerad - einen Streetmachine-Nachbau. Diese Bauform scheidet inzwischen bei Fahrten durch das Ruhrgebiet völig aus - das 21-Zoll-Vorderrad würde in den Schlaglöchern der Straßen einfach stecken bleiben und zwangsläufig die Vorderrad-Gabel abreißen - da hilft auch keine Federung mehr.

In der Annahme das es auch anderswo nicht immer aalglatten Teer gibt fiel die Wahl auf ein Rad namens 'Orca-Optima', das ich günstig gebraucht kaufen konnte. Es hat einen Leichtmetall-Rahmen und vorne wie hinten ein 26-Zoll Rad das man mit den unterschiedlichen Mountainbike-Pellen bestücken kann. Die Reifen sind weit verbreitet und bieten eine gute Profilauswahl.

Das Rad selbst dürfte etwa 10 Jahre alt sein. Der Hersteller scheint nicht mehr zu existieren und es verstrahlt genau die Aura die ich bei Liegerädern so sehr liebe: das untrügliche Gefühl, einen Prototypen zu reiten. Ich werde im Lauf dieses Blogs immer mal wieder von den kleinen und großen Überraschungen berichten die mir mein Rad so bietet, aber so viel kann ich schon mal verraten: der Name des Rades ist ein Doppel-Euphemismus! Es hat weder etwas von einem Orca, noch ist es Optima. Man muss es einfach lieb haben und gerne Liegeräder fahren.

Letztlich habe ich es gewählt weil man mit einem Liegerad ordentlich was vom Brot ziehen kann wenn man gerade die passenden Beine dabei hat und weil man sich bei entsprechendem Untergrund damit ziemlich zügig durch die Gegend bewegen kann.

Letzes Wochenende habe ich einen Testlauf mit Gepäck gestartet (ohne Gepäck kann ja jeder) und konnte in nicht optimalem Trainingszustand eine Reisegeschwindigkeit von 25 km/h ermitteln. Zugegebenermaßen sind zwei mal 40 Kilometer keine wirkliche Tagesetappe. Es hat aber gereicht um mir einen merklichen Muskelkater in den Oberschenkeln zu basteln...